500 Stunden Yogalehrerausbildung in Indien: ihre Erfahrung:

Ein 9-5-Job, viel zu viele Verpflichtungen, Druck und dann noch kurz Freunde treffen oder direkt abends auf dem Sofa einschlafen. Kennst du das Gefühl, wenn du total imAlltagsstress drin bist, nicht einmal Zeit hast, um nach links und rechts zu schauen, und einfach nur denkst „da muss es doch noch mehr geben“?

So ging es mir nach meinem Studium in den ersten Jobs ständig. Ich war irgendwie im Hamsterrad gefangen und wusste nicht so wirklich wohin es mich führen würde. Als mich meine Arbeitskollegin mit zum Yoga nahm, machte es irgendwie klick und ich stellte fest, dass ich etwas ändern musste. Ich sehnte mich nach mehr Ruhe, innerer Stabilität und Kraft. Intuitiv entschloss ich mich also öfter zum Yoga zu gehen und irgendwie halfen mir die wöchentlichen Yoga-Stunden enorm. Meine Müdigkeit wurde weniger, es gab immer mehr Momente, in denen ich abschalten konnte und alles fühlte sich leichter an. Eines Abends, fuhr ich mit meinem Fahrrad von der Arbeit nach Hause und las an einer Bushaltestelle „Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Wow, dieses Zeichen hatte ich gebraucht. Für mich war auf einmal etwas klar: ich wollte eine Yogalehrer Ausbildung machen. Meine Recherche nach Yoga Ausbildungen (auch Yoga Teacher Training genannt) begann und führte mich relativ schnell und sicher nach Rishikesh, Indien.

Aber warum gleich nach Indien?

Indien ist das Herkunftsland des Yoga, genau hier entstand Yoga nämlich vor ungefähr XNUMX Jahren. Das westliche Yoga hat leider immer weniger mit traditionellem Yoga zu tun, und genau deshalb wollte ich Yoga an der Quelle des Ursprungs lernen, von den authentischsten Lehrern, die diese Kunst und Wissenschaft wirklich leben. Ich entschied mich für die Yoga Schule Gyan Yog Breath, da eine Bekannte von mir dort bereits gelernt hatte und sehr begeistert war. Gyan Yog Breath ist ein traditionelles Yoga Institut im Norden Indiens (Rishikesh) mit einem schönen Ashram-Gelände und Garten direkt am heiligen Ganges und Himalaya Gebirge. Bilder, Rezensionen sowie der erste E-Mail Kontakt waren sehr positiv und informativ; ich fühlte mich also in guten Händen und bereit für mein Abenteuer Indien! Eine XNUMX Stunden Yogalehrer Ausbildung schien mir der richtige Anfang zu sein.

500 Stunden Yogalehrerausbildung in 2 Monaten: meine Reise der Transformation

Morgens um XNUMX landete ich in Dehradun am Flughafen und mein Flughafen Shuttle stand schon dort. Etwas müde, jedoch sehr erstaunt von den neuen Eindrücken ging es zum Retreat Zentrum. Ich wurde sehr herzlich mit einer Blumen-Mala(Kette) und heißem Chai empfangen. Die Umgebung sowie das ganze Gebäude waren einfach nur ein Traum und mir rollte vor Glück eine Träne übers Gesicht. Ich, ganz alleine in Indien, so weit weg von allem und trotzdem oder gerade deshalb so zufrieden und ruhig. Als ich im Zimmer angekommen war, ging ich erstmal auf meinen Balkon schaute auf den National-Park und ließ alles sacken. Am ersten Abend fand noch eine Einführung statt, bei der sich alle Lehrer vorstellten. Wir erhielten unsere Bücher, Yoga Matten, T-Shirts und Kursmaterialien und danach ging es zum Abendessen.

Der erste Ausbildungs-Tag fing um XNUMX Uhr mit einer Hawan(Feuer-Zeremonie) an. Es wurden Mantras gesungen, wir bekamen einen Punkt auf die Stirn und die Energie wurde „gereinigt“, ein schönes Ritual, was in der Yoga-Schule immer zum Beginn eines Kurses durchgeführt wird. Danach gingen die Kurse los.

Ein typischer Tagesplan während meiner 500 Stunden Yogalehrer Ausbildung in Indien

Zeit
Kurs / Programm
6:00
Shatkarma (Kriyas)
6:50
Kräutertee / Obstsalat Pause
7:00
Pranayama (Atemübungen) oder Meditation
8:15
Yoga-Asanas
9:45
Brunch (vegetarisch / vegan)
10:30
Yogaphilosophie oder Anatomie
11:45
Ayurveda oder Yogatherapie
14:00
Karma Yoga
15:00
Lernpause
16:00
Yoga-Asanas
17:45
Emotionale Blockadebehandlung
18:45
Abendessen (vegetarisch / vegan)

Jeden Tag im einzeln zu beschreiben würde wahrscheinlich nicht einmal in ein Buch passen, aber was ich sagen kann: jeder Tag war wirklich eine Herausforderung und ein Segen. Mit jedem Tag merkte ich wie ich mehr zu mir fand, stärker wurde und alte Last abfiel. Die Kombination aus Routine, physischer Praxis, intellektueller Forderung, Reinigung sowie den leckeren, vegetarischen Mahlzeiten halfen mir ein neues „ich“ kennen- und lieben zu lernen. Ganz natürlich, fing ich an sehr früh morgens aufzuwachen und mich XNUMX% fit zu fühlen (ich war ein echter Morgenmuffel vorher). Die Asana-Stunden fielen mir immer leichter und ich merkte Tag für Tag wie ich flexibler, energetischer und positiver wurde. Wahnsinn, was man in knapp zwei Monaten alles lernen kann.

Die komplette Wissenschaft des Yoga ist so groß und umfangreich. Yoga ist nicht nur Asana (Position), da gehört noch so viel mehr dazu wie die komplette Philosophie, Meditation, Detox-Techniken (Shatkarma) und, und, und. Auch die Ayurveda Stunden waren eine echte Bereicherung und ich lernte wie ich meine persönliche Körperkonstitution besser ins Gleichgewicht bringen kann. Bei Gyan Yog Breath, lernten wir auch über das Emotional Blockage Treatment (Emotionale Blockaden-Lösung), was wirklich Herz- und zugleich Kopf-öffnend war. Ich konnte viele Tränen fließen lassen, mit alten Dingen abschließen und „freier“ werden.

Kennst du das Gefühl wenn du merkst, dass du genau am richtigen Ort zur richtigen Zeit bist?

Dieses Gefühl hatte ich während meiner gesamten 500 Stunden Yoga Ausbildung in Indien. Manchmal dachte ich, ich hätte das schon viel früher machen sollen, aber vielleicht musste ich erst an so einen persönlichen Punkt kommen um zu verstehen, dass es noch mehr gibt als den verrückten Alltagsstress.

Was mich während meines Yoga Teacher Training Kurses sehr positiv überrascht hat, waren die Herzlichkeit, Offenheit und Gastfreundschaft meiner Yoga Schule und der Inder generell. Ich habe mich komplett „Zuhause“ gefühlt, verstanden und umsorgt. Ich wurde unterstützt, mir wurde zugehört und ich wurde herausgefordert. Von der Rezeptionistin bis hin zu den Lehrer/Innen, Management und Koch-Team, alle waren so herzlich und positiv.

Abschließend kann ich sagen, dass mein Abenteur Indien eine Reise zu mir selbst war: ich konnte mich weiterentwickeln, wachsen und innere Klarheit erlangen, was mir bis heute zu mehr Ausgeglichenheit und Ruhe im Alltag hilft. So eine Yoga Ausbildung in Indien kann ich jedem von Herzen empfehlen, auch als Yoga-Neuling oder wenn man erstmal kein Lehrer/In werden möchte. Es ist eine echte Bereicherung für die persönliche Weiterentwicklung und heilsam für Körper, Kopf und Herz.

Durch Corona, konnte ich jetzt leider nicht nochmal nach Indien fliegen, ich plane aber schon meinen nächsten Besuch und hoffe, dass mich meine nächste Reise wieder so wundervoll bereichern wird!


Über Anki:
Anki studierte Medien-Kommunikation und Französisch in England und kam durch Zufall oder Schicksal zum Yoga. Ihre Yogalehrer Ausbildung schloss sie in Indien ab und seitdem unterrichtet sie Yoga in Hamburg sowie online. Ihre Leidenschaft für Yoga brachte sie auch zum Thema Ayurveda und Meditation, welche sie in ihre Stunden integriert.